Von Betroffenen werden Hospize häufig als besondere Orte des Trostes empfunden. Diese Erfahrung beruht darauf, dass die Hospizarbeit von mitmenschlich hoch engagierten Teams ausgeht, die in hospizlicher Haltung arbeiten. Das Arbeiten im Hospiz ist mehr als Beruf. Für die meisten Mitarbeiter ist sie eine Berufung. Doch was drückt die besondere Haltung der Mitarbeiter in einem Hospiz aus?
Hospizarbeit: Haltung der Mitarbeiter in einem Hospiz
Umgang mit Sterbenden
In einem Hospiz ist der Umgang mit Sterbenden ein Besonderer. Hier bewerten die Mitarbeiter die Wertvorstellungen und Lebensentwürfe der Betroffenen und ihrer Familien nicht. Sie begegnen den Sterbenden und ihren individuellen Entscheidungen mit großem Respekt. Jeder Gast wird so akzeptiert, wie er gelebt hat und wie er seine letzten Wochen und Monate leben und sterben möchte. Einen Menschen in seiner Einzigartigkeit zu sehen und anzunehmen, heißt anzuerkennen, dass er Würde besitzt. So gesehen und angenommen zu werden vermittelt Trost, Geborgenheit und Selbstvertrauen. Diese Gefühle können wesentlich zum inneren Frieden am Lebensende, im Sterben und in der Trauer beitragen. Dies macht den Kern der Hospizarbeit aus.
König im eigenen Leben
Der Gast soll also nicht fremdbestimmt leben und sterben müssen. Vielmehr wird alles dafür getan, dass er bis zuletzt König im eigenen Leben bleiben kann. In der Hospizarbeit und in allem was Mitarbeiter in einem Hospiz tun, achten sie also die Selbstbestimmung der Patienten (Gäste) und bieten Hilfen und Therapien an ohne sie anzuordnen.
Einbezug der Familie in die Hospizarbeit
Um Hilfen möglichst passend anbieten zu können, bemühen sich die Mitarbeiter, den Gast und seine Familie gut kennen zu lernen, Bedürfnisse und Wünsche immer wieder neu zu erfassen und flexibel und kreativ auf diese einzugehen.