Checkliste: Ehrenamtliche stationäre oder ambulante Hospizarbeit, wo soll ich mich bewerben?
Die Entscheidung, sich in der Hospizarbeit ehrenamtlich zu engagieren, reift oft über viele Jahre heran. Die darauffolgende Frage, die geklärt werden muss ist, wo das Engagement verortet sein soll.
Folgende Fragen und Hinweise können eine Entscheidungshilfe sein:
Wo wird mein Engagement besonders dringend gebraucht?
Wer sich diese Frage stellt, ist mitten in der hospizlichen Haltung. Hospizler richten ihr Tun an den Wünschen und Bedürfnissen derjenigen aus, die der Hilfe bedürfen. Dabei tritt Eigenes zurück. Viele erleben das als „Urlaub vom Ego“ und sind überrascht, dass gerade diese „selbstlose“ Haltung erfrischt und Kraft fürs eigene Leben gibt. Wo Ihr Engagement besonders dringend gebraucht wird, erfahren Sie über Gespräche mit örtlichen Einrichtungen.
Wünsche ich mir Menschen, mit denen ich im Team arbeite? Brauche ich bei meinen Einsätzen einen unmittelbar verfügbaren Ansprechpartner? Ist mir ein vertrauter Einsatzort wichtig? Möchte ich bei meinen Einsätzen auf bekannte Rahmenbedingungen treffen?
Wenn Sie diese Fragen mit ja beantworten, sollten Sie überlegen, Ihr Ehrenamt in einem stationären Hospiz oder in einem Pflegeheim aufzunehmen.
Möchte ich Menschen in ihrer vertrauten Umgebung kennenlernen und sie dort erleben, wo sie den größten Teil ihres Lebens verbracht haben? Möchte ich dort tätig sein, wo Menschen ihren Alltag gestalten und leben? Möchte ich in Berührung kommen mit verschiedensten Lebensstilen? Möchte ich Menschen in ihrem sozialen Netz begleiten?
Wenn Sie diese Fragen bejahen, liegt es nahe, sich in der häuslichen Sterbebegleitung zu engagieren. Eine häusliche Sterbebegleitung schließt auch die Begleitung in Wohnprojekten mit ein, zum Beispiel für Menschen, die an Demenz erkrankt sind. Denkbar ist auch die Begleitung in pädagogischen Einrichtungen zum Beispiel für Menschen, die mit einer Behinderung leben.
Sind es insbesondere Senioren, die ich begleiten möchte?
Wenn Sie diese Frage mit ja beantworten, könnte Ihr bevorzugter Einsatzort ein stationäres Pflegeheim sein. Hier ist der Bedarf besonders groß. Denn viele Hochbetagte sind vereinsamt. Zudem sind sie oft krankheitsbedingt kaum in der Lage, sich ihre Wünsche am Lebensende noch zu erfüllen.
Möchte ich Hospizarbeit ehrenamtlich unterstützen, ohne Sterbende zu begleiten?
In stationären Hospizen gibt es viele Einsatzmöglichkeiten, die außerhalb der direkten Begleitung eines Sterbenden liegen. Oft können hier Hospizler in der Hauswirtschaft, im Garten, am Empfang oder in der Organisation von Veranstaltungen mitwirken. Die ambulante Hospizarbeitet bietet auch die Möglichkeit im Büro oder in der Öffentlichkeitsarbeit mitzuwirken. Daneben freuen sich Hospizvereine über aktive Mitglieder, die sich im Verein engagieren.
Weitere Kriterien können sich aus Ihrem Wohnort ergeben und durch die Hospizeinrichtungen selber. Leben Sie beispielsweise ländlich, benötigen Sie für die häusliche Sterbebegleitung meist einen PKW. Auch nimmt manch ein Hospiz nur Ehrenamtliche ins Team auf, die mindestens 2-mal in der Woche begleiten können. Schließlich können es die verschiedenen Aufgaben sein, die den Ausschlag für Ihre Entscheidung geben. Welche Aufgaben Hospizler an den unterschiedlichen Einsatzorten erwarten, können Sie im Artikel: Ehrenamtliche Hospizarbeit, welche Aufgaben kommen auf mich zu, nachlesen.
Diese Checkliste hilft, wenn ehrenamtliche Hospizler sich entscheiden müssen, wo sie mitarbeiten möchten, in der stationären oder ambulanten Hospizarbeit.