Vermeidung von unnötigen und belastenden Krankenhausaufenthalten

Jan 14, 2014 Artikel

Die letzte Zeit zu Hause verbringen

Die letzte kostbare Lebenszeit zu Hause und in vertrauter Umgebung zu verbringen, das wünschen sich die meisten Menschen. Denn hier sind Privatsphäre, Selbstbestimmung und das Beibehalten liebgewonnener Lebensgewohnheiten am ehesten möglich. Zuweilen sind Krankheitssymptome aber so quälend oder für die Betroffenen beängstigend und schwer einzuschätzen, dass ein Krankenhausaufenthalt die Folge ist.

Im Krankenhaus

In der Palliativstation

KrankenhausaufenthaltDie Hoffnung, hier könnte Leid schnell gemildert und Ursachen abgeklärt werden, ist oft berechtigt, wenn es gelingt, auf einer Palliativstation aufgenommen zu werden. Eine Palliativstation ist nämlich fachlich, personell und räumlich darauf ausgerichtet, einfühlsam und individuell Leid bei unheilbaren Erkrankungen und am Lebensende zu lindern. Werden tödlich Erkrankte am Lebensende aber nicht palliativ, sondern mit umfassender Diagnostik und Maximaltherapie behandelt, ist der persönliche „Preis“ hoch, oft sogar zu hoch. Denn jede Untersuchung und Therapie die nicht darauf ausgerichtet ist, Leid zu lindern, stellt eine Belastung dar und kann in Konkurrenz zur Lebensqualität stehen.

Psychische Belastung

Daneben sind Krankenhausaufenthalte meist psychisch belastend. In einem Lebensabschnitt, in dem Rückzug, Besinnung und Intimsphäre oft eine besondere Rolle spielen, sind Patienten vielfältigen und oft belastenden Eindrücken ausgesetzt. Patienten begegnen neuen Ärzten und Pflegekräften und müssen sich mit deren Behandlungen auseinander setzen. Auch sind sie mit ungewohnten Essens-, Schlaf- und Erholungsmöglichkeiten konfrontiert. Individuelle Bedürfnisse können im allgemeinen Krankenhausbetrieb verständlicherweise selten berücksichtigt werden. Entsprechend erleben Patienten sich durch den Rhythmus und die Notwendigkeiten der Organisation zuweilen fremdbestimmt und überfordert.

Angehörige

Erschwerend kommt hinzu, dass sie häufig von ihren Angehörigen getrennt sind. Auch bieten die fremden Räumlichkeiten wenig Möglichkeit, um sich mit Angehörigen auszutauschen oder von ihnen Abschied zu nehmen. Abschließend bergen Krankenaufenthalte gerade für abwehrgeschwächte und desorientierte Menschen ein hohes Risiko, sich Verletzungen durch Sturzunfälle oder Infektionen durch therapieresistente Keime zuzuziehen. Wenn im Laufe der Erkrankung Krankenhausaufenthalte drohen, lohnt es also vorsorglich zu überlegen, wie diese vermieden werden können und welche Alternativen es (bei Notfällen) zum Krankenhausaufenthalt geben könnte.

Von eileen