Wie umfangreich eine Ausbildung zum ehrenamtlichen Sterbebegleiter ist und über welchen Zeitraum sie sich erstreckt, ist nicht allgemeingültig geregelt. Hier soll also das allgemein Übliche vorgestellt werden.
Für die ehrenamtliche stationäre Hospizarbeit ist ein Unterrichtsumfang von 60 Stunden nicht unüblich und sollte auch nicht wesentlich unterschritten werden. Oft wird vor Aufnahme des Ehrenamts noch ein Praktikumseinsatz gefordert, der supervidiert wird. Dem gegenüber ist in der ehrenamtlichen ambulanten Hospizarbeit eher ein Unterrichtsumfang von 80 bis 120 Stunden gängig. Auch im ambulanten Bereich erfolgt vor dem Einsatz in der Sterbebegleitung meist ein Praktikum.
Das Mehr an Schulung für ambulante Hospizler erklärt sich aus dem Umstand, dass die stationäre Hospizarbeit von einem multiprofessionellen haupt- und ehrenamtlichen Team ausgeht. Dem gegenüber tragen die ambulanten Hospizler das hospizliche Angebot alleine in die Häuslichkeit oder ins Pflegeheim hinein. Zudem gibt es in stationären Hospizen viele Einsatzmöglichkeiten für ehrenamtliche Mitarbeiter, die nicht unmittelbar mit der Sterbebegleitung zu tun haben, zum Beispiel im Garten oder in der Küche.
Die Dauer der Ausbildung zum ehrenamtlichen Hospizler kann sich über einige wenige Monate wie auch über ein volles Jahr erstrecken. Dabei wird die Ausbildung häufig in Grundkurs und Aufbaukurs gegliedert. Im Grundkurs können die Teilnehmer ihre Motivation für das Ehrenamt klären. Auch klären sie im Grundkurs, ob das Ehrenamt Hospiz zum jetzigen Zeitpunkt in ihr Leben passt. Schließlich kann erprobt werden, ob die Chemie mit dem Hospizverein und der Gruppe stimmt. Nur dann sollte die beidseitige Entscheidung für eine künftige Mitarbeit getroffen werden.
Nicht selten ist die Teilnahme am Aufbaukurs mit der (moralischen) Verpflichtung zu einer mindestens einjährigen Mitarbeit verknüpft. Die Hospizvereine bieten den Teilnehmern eine kostenintensive Schulung an und sind auf die ehrenamtliche Mitarbeit angewiesen.